Ein schlimmer Tag
Demnächst geben wir einem 8 Wochen alten Welpen ein neues Zuhause. Es ist unser zweiter Hund. Fee ist im 19. März 2005 bei uns eingezogen.
Da macht man sich natürlich so seine Gedanken über alles notwendige. Ein Punkt steht ganz oben auf der Liste.
Die Erinnerung an den 10. Juni 2005 hat mich bewogen, diese Zeilen zu schreiben.
Es war Freitag der 10.Juni 2005. Zu diesem Zeitpunkt musste ich noch arbeiten. Meine „Fünf Jahre München“ endeten erst am 31. Juli. Also führte ich das Dasein eines Wochenendpendlers. – Fee wusste aber schon genau, dass am Freitag Nachmittag ein ausgiebiger Spaziergang mit Herrchen auf der Tagesordnung stand. Fee wartete schon aufgeregt und wich mir kaum von der Seite.
An diesem Tag musste ich noch einen Karton aus dem Auto holen und hatte daher die Haustür nur angelehnt. Fee hatte dies wohl erkannt und schoss an mir vorbei in den Vorgarten und von dort auf die Straße. Ich natürlich hinterher. Fee ermunterte dies offenbar noch etwas mehr aufzudrehen. Sie verschwand ganz flink im Hauseingang unserer Nachbarn. Ehe ich mich versah war sie zwischen meinen Beinen hindurch wieder draußen und rannte Richtung Hauptstraße. Ein von rechts kommendes Auto konnte unter lautem Quietschen gerade noch halten. Inzwischen stand ich am Straßenrand, Fee auf der anderen Seite. – „Hoffentlich bleibt sie dort.“ Dachte ich noch, als auch schon von links ein Auto mit recht hoher Geschwindigkeit herannahte.
Fee blieb nicht. Wieder quietschten Reifen und ein kleines Knäuel rollte zwischen den Hinterrädern hervor.
Fee winselte leise und schaute mich verstört an. Eine kleine Schramme hatte sie am Kopf.
Der Fahrer kam kreidebleich angelaufen uns stand sprachlos da. Ich teilte ihm mit, dass ich den Hund schnell zum Tierarzt müsste. Da kam auch schon Beate und nahm mir Fee ab. Mit Andreas fuhren sie zu unserer Tierärztin, während ich die versicherungstechnischen Dinge mit dem Fahrer regelte. Das Auto musste abgeschleppt werden.
Es war Freitag Nachmittag. Die Tierarztpraxis hatte vor einer viertel Stunde geschlossen. Also ging es gleich weiter in die Tierklinik nach Pentling. Dort war glücklicherweise jemand, der Fee untersuchen konnte. Zum Glück war neben einem Schock, der Schramme und einer große Beule am Kopf nichts festzustellen. Keine Knochenbrüche. Keine inneren Verletzungen. Der Schock wurde erfolgreich mit Globuli behandelt.
Der Fahrer kam an den folgenden Tagen noch mehrmals vorbei und erkundigte sich nach Fees Gesundheitszustand. Wir hatten den Eindruck, dass es nicht nur das schlechte Gewissen wegen der wohl etwas zu hohen Geschwindigkeit war.
Nach einigen Wochen erhielten wir einen Brief von unserer Tierhaftpflichtversicherung. Die Gesamtkosten für Gutachten, Reparatur und Leihwagen beliefen sich auf ca. 5800 Euro.