Unser Wohngarten
Wir sind im zweiten Teil unseres Gartens. Auch hier setzt sich fort, dass nichts mit Zirkel und Lineal angelegt wurde.
Nach dem Kauf haben wir eine Schiefe Ebene mit einem aus Apfelbaum, Spätzwetschge und Birnbaum bestehenden Baumbestand. Weterhin war ein Gartenschuppen mit Pultdach vorhanden.
Bei Regenwetter bildete sich eine Rutschbahn und damit war der obere Teil des Gartens bei diesen Witterungsbedingungen kaum noch erreichbar.
Außerdem hatte der Vorbesitzer ein Schaukelgestell vor der Küchentür aufgestellt. Die Entfernung dieses Gestells hat später wesentlich zur Prägung des jetzigen Erscheinungsbildes beigetragen.
Beim Entfernen des Schaukelgestells entstand ein ganz erhebliches Loch. Dies rief die Erinnerung an einen Gartenteich im Garten wach. Der Erdaushub wurde so verbracht, dass im Garten zwei Ebenen entstanden, die nun auch als Stellfläche für Gartenmöbel genutzt werden können. Dass die obere Fläche nach hinten noch leicht ansteigt schafft den Eindruch einer größeren Tiefe.
Durch die Grenzbebauung an der östlichen Grundstücksgrenze ergibt sich keine Notwendigkeit für einen Zaun. Auch die nördliche und westliche Einfriedung wurde schon durch die Vorbesitzer mit einer Mauer realisiert.
Dominiert wird der Garten eindeutig durch den Teich. Ganz gleich ob man ihn vom Vorgarten aus betritt oder ob man einen Blick aus dem Flurfenster oder die Küchentür wirft, trifft man immer wieder auf diesen Ruhepool. Zunächst beherbergte der Teich nur Kleinlebewesen wie Rückenschwimmer, Köcherfliegenlarfen und Libellenlarfen. Als nächstes wure das kleine Gewässer von Fröschen entdeckt. Ihre Kaulquappen bildeten dann teilweise Nahrung für die Libellenlarfen. Kleine Fische aus der Pfatter wurden durch die Kinder eingesetzt und auch drei Goldfische fanden hier ein Zuhause.
Durch eine Zeitungsanzeige wurde wir auf Flusskrebse aufmerksam gemacht. Aus einem Teich im Bayrischen Wald waren welche zu verkaufen. 20 Tiere sollten es schon sein, damit sie sich heimisch fühlen. Die Wasserqualität stimmte offenbar, denn es gab sogar einmal Nachwuchs.
Irgendwann kamen Goldorfen und Kois hinzu.
Dies war eine zu große Nahrungsmittelkonkurenz für die Krebse. Sie haben sich zurückgezogen und sich auf den Weg zur nahen Pfatter gemacht. Leider haben das nicht alle überlebt (Auto, Postbote usw.).
Ein weiterer Blickfang ist der im Gartenhäuschen eingebaute Holzbackofen. Eine nicht ganz billige, aber doch lohnende Investition. Seit wir ihn haben, backen wir unser Brot selbst. Pizza wird bei Temperatuten von 450 Grad Celsius zu einem wahren Genuss. (Viele Skeptiker sind bei diesen Pizzen auf den Geschmack gekommen.) Auch Fleisch wird eigentlich nur noch im Backofen gegart. Der mitgelieferte gebogene Grillrost ermöglicht es auch ein Spanferkel zu braten. Hier erweist sich der direkte Zugang von der Küche in den Garten als sehr praktisch.
Der alte Baumbestand blieb erhalten. Die weit ausladenden Blätterdächer von Apfel und Zwetschgenbaum ergeben einen luftigen schattigen Sitzplatz im oberen Teil des Wohngartens. Später wurden noch eine Frühzwetschge und ein kleiner Birnenbaum gepflanzt. Die westliche Begrenzungsmauer erhielt teilweise eine Krone von Steingewächsen und eine Begrünung durch Efeu.
Gleich hinter dem Gartenhäuschen fand an der Mauer neben einer Sitzbank noch ein ständig plätschernder Brunnen seinen Platz. Im Gegensatz zu dem scheinbar aus dem Hang quellenden Wasserfall am oberen Teich muss dieser Brunnen aber bei Einsetzen der Frostperiode abgeschaltet werden.